Diese virtuelle Ausstellung lädt dazu ein, die Vielfalt des Imperiums, die Blickachsen der Inszenierungen und die Selbstwahrnehmungen des Zarenreiches in Zeiten eines rasanten Wandels anhand von ausgewählten Themenfeldern neu und anders zu entdecken. Sie entstand in einem Hauptseminar im Historischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Rahmen des Projekts „ModeLL-M“ im Sommersemester 2023 (finanziell gefördert von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre) und nutzt die durch die Library of Congress digitalisierte Sammlung der Fotografien Sergej Prokudin-Gorskijs.
Ein komponiertes Ensemble
Menschen um eine Mineralquelle bei Tsagvery
Das Zarenreich oder auch das Russländische Imperium (wie es sich selbst bezeichnete) war um 1900 das größte Kontinentalreich der Welt. Mit einer Erstreckung von der Ostsee bis zum Pazifik, von den Meeren des hohen Nordens bis zum Schwarzen und zum Kaspischen Meer umfasste es große Teile der eurasischen Landmasse. In seinen Grenzen lebten etwa 125 Millionen Menschen. Größe ging einher mit einer geringen Siedlungsdichte, die sich zudem auf das europäische Russland konzentrierte. An der Spitze des Reiches stand Nikolaus II. (reg. 1894-1917), der in der Tradition derer, die vor ihm regiert hatten, für sich in Anspruch nahm, alleine zu herrschen: Das Prinzip der Selbstherrschaft, der Autokratie, war für ihn so wie für alle Herrscherinnen und Herrscher der Dynastie der Romanows leitend. Als die Herrscherfamilie und das Reich 1913 das dreihundertjährige Thronjubiläum begingen, sollte damit das unsichtbare Band zwischen Herrscher und Volk beschworen werden. Dieses allerdings war an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert lange zerrissen.
Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts erstarkte die Opposition gegen das Regime der Zaren. Liberale und revolutionärere Gegner des Regimes forderten einen grundlegenden Wandel des Herrschaftssystems, Bauern und Arbeiter verlangten nach grundlegenden Antworten auf die sozialen Fragen der Zeit: Landmangel im europäischen Russland, Verarmung in den schnell wachsenden russischen Städten. Die große Hungersnot und ihre gescheiterte Bekämpfung 1891 waren ein sichtbares Zeichen für das Versagen des autokratischen Staates, der ohne Beteiligung seiner Untertanen durch Selbstverwaltung der Krise nicht Herr wurde. Zwar erlebten die Zeitgenossen durch saisonweise und später ganzjährige Migration bäuerlicher Bevölkerung in Fabrikorte und Städte eine insgesamt rasante Industrialisierung im Imperium und hohe Wachstumsraten bei der Produktion von Stahl und Textilien. Sie bewunderten den Glanz der Metropolen der Moderne St. Petersburg und Moskau, die Avantgarde in Kultur, Architektur und Wissenschaft. Aber das Reich hatte riesige Modernisierungsdefizite: Über 80% der Bevölkerung lebten immer schlechter von einer Landwirtschaft, die im europäischen Russland auf immer kleinerer Fläche pro Kopf bei wachsender Bevölkerung auskommen musste. Von der Industrialisierung und dem vor allem durch Auslandskredite staatsfinanzierten, zügigen Ausbau der Infrastruktur profitierte die Gesellschaft regional und in ihrer sozialen Schichtung ungleich.
Zar Nikolaus und seine Regierung wollten diesen Problemen idyllisierende Bilder eines Imperiums entgegenstellen, das in naturräumlichen Weiten weitgehend intakt und in der Lage sei, mit den Herausforderungen der Moderne umzugehen. Die Fotografien von Sergej M. Prokudin-Gorskij (1863-1944) sollten dies in ihrer technischen Brillanz und ihrer Motivauswahl zeigen. Nikolaus verfolgte wie schon sein Vater Alexander III. eine Politik des russischen Nationalismus, der für das Vielvölkerreich mit seinen zahlreichen Ethnien und Religionen Sprengkraft in sich barg. Wie sollte dieser Nationalismus, der in der russischen Bevölkerung verfing, bei Polen, Finnen, Kasachen, Ukrainern oder Burjaten Akzeptanz finden? Loyalität zur Dynastie reichte nicht mehr aus. Andere Nationen im Zarenreich begannen, ihre eigenen Nationsbildungsprojekte als Gegenentwürfe zu entwickeln. Hiervon zeigten die Fotografien Prokudin-Gorskijs nichts. Die aus unterschiedlichen Ethnien des Zarenreiches, vor allem in ländlich strukturierten, kolonialen Peripherien fotografierten Menschen wurden immer als stolze Untertanen gezeigt, die jeweils an ihrem Platz und mit ihrer Aufgabe zum Bestand des Imperiums beitrugen.
Tatsächlich hatte das Reich in dem Moment, in dem Prokudin-Gorskij seine fotografische Arbeit verstärkte, schon den Punkt erreicht, an dem die Brüchigkeit seiner Fundamente spürbar geworden war. Am Petersburger Blutsonntag 1905 zogen hunderttausende Arbeiter und Oppositionelle zum Winterpalast des Zaren, um soziale Forderungen, aber auch eine radikale Änderung des politischen Systems zu fordern. Die Regierung des Zaren löste die Demonstration mit Gewalt auf. Monatelange Streikwellen, Bauernunruhen, nationale Proteste an der westlichen und südlichen Peripherie des Zarenreiches folgten. Zar Nikolaus sah sich im Oktobermanifest 1905 zu Zugeständnissen genötigt, in deren Folge Parteigründungen erlaubt, die Zensur weitgehend aufgehoben und ein Parlament (die Duma) gewählt wurden. Nikolaus verstand sich weiterhin als unumschränkter Selbstherrscher. In seinem Blick auf sein Reich und seine Untertanen und ihre Stellung in der Welt blendete er die Spannungen, Probleme, aber auch Potentiale weitgehend aus. In den Fotografien Prokudin-Gorskijs sind sie – anders als die farbenfroh inszenierte Vielfalt des Zarenreiches - allenfalls indirekt erfassbar.
Literaturhinweise:
Beuerle, Benjamin: Russlands Westen. Westorientierung und Reformgesetzgebung im ausgehenden Zarenreich 1905–1917. Wiesbaden 2016 (Forschungen zur osteuropäischen Geschichte, 82)
Burbank, Jane u. a. (Hg.): Russian Empire. Space, People, Power, 1700 – 1930. Bloomington 2007.
Figes, Orlando: Die Tragödie eines Volkes. Die Epoche der russischen Revolution 1891 bis 1924. Berlin 1998.
Geyer, Dietrich: Das russische Imperium. Von den Romanows bis zum Ende der Sowjetunion. Berlin 2020.
Hildermeier, Manfred: Die Russische Revolution. 1905–1921 4. Auflage, Frankfurt a.M. 1995.
Kusber, Jan; Frings, Andreas (Hg.): Das Zarenreich, das Jahr 1905 und seine Wirkungen. Münster u.a. 2007.
Rogger, Hans: Russia in the Age of Modernisation and Revolution 1881 – 1917. London 1983.
Rolf, Malte: Russifizierung, Depolonisierung oder innerer Staatsaufbau? Konzepte imperialer Herrschaft im Königreich Polen (1863-1915), in: Gasimov, Zaur (Hg.): Kampf um Wort und Schrift. Russifizierung in Osteuropa im 19.-20. Jahrhundert. Göttingen 2012, S. 51-88.
Schlögel, Karl: Petersburg. Das Laboratorium der Moderne 1909–1921. München 2002.
Farbfotografieren zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Selbstbild von Sergej Prokudin-Gorskij mit Anzug und Hut am Korolistskali-Fluss nahe Batum. Im Hintergrund Berge.
Der Fotograf des Zaren – Farbfotografie als Regierungsauftrag
Reisewege
Diese Art der Bestandaufnahme war nicht völlig neu. Vielerorts entstanden Fotoinventare von Staaten und Reichen, zunächst schwarz-weiß, später in Farbe. Zwischen 1868 und 1875 war das achtbändige Werk „The Peoples of India“ mit 460 Fotografien erschienen. 1873 folgte das vierbändige Werk „Illustrations of China and Its People“. Der osmanische Sultan Abdülhamid II. ließ anderen Staatsoberhäuptern Tausende Fotografien aus dem eigenen Reich als Geschenk zukommen; die British Library alleine verfügt über 51 Bände dieser Fotos. Die Expansion des russländischen Zarenreiches nach Zentralasien war auf Veranlassung des Generalgouverneurs Konstantin von Kaufman unter anderem im „Turkestan-Album“ (1871-1872) dokumentiert worden; dem Dritten Internationalen Kongress der Orientalisten in Sankt Petersburg 1876 lag der ethnografische Fotoband „Volkstypen Zentralasiens“ vor. Solche Fotosammlungen dienten sowohl der kolonialen Durchdringung und Erfassung (Indien, China) als auch der eigenen Repräsentation (Osmanisches Reich); und sie konnten der Kommunikation nach außen dienen (Osmanisches Reich) oder nach innen (Prokudin-Gorskij im Russländischen Reich). Prokudin-Gorskijs Arbeit war für Russland also auch ein notwendiger „Ausdruck von kaiserlicher Macht, eine Daseinsbestätigung und eine Rechtfertigung seiner fortbestehenden Existenz“ (Blaschke, Auf der Suche, S. 11).
Pigmente und Pixel
Russische Kinder, sitzend, auf einem Hügel nahe einer Kirche mit Glockenturm, ländlicher Raum nahe des Weißen Meeres in Nordrussland.
Quelle: https://www.loc.gov/pictures/item/2018678929/
Fotografische Arbeit im Detail
Fotograf mit zwei weiteren Menschen in Murman in Nordwestrussland
Bild 1: Landschaft im Uralgebirge. Das Bild ist ein Beispiel für Prokudin-Gorskijs häufiges Fotografieren mit großer Schärfentiefe. Diese Art des Fotografierens kam zugleich den recht langen Belichtungszeiten entgegen: Landschaften nahm Prokudin-Gorskij oft aus der Ferne auf, was den Effekt von Bewegungen im Bild minimierte.
Bild 2: Yuccapalme im Kloster Neu-Athos (Novyj Afon) in der heutigen Region Abchasien am Schwarzen Meer. Dieses Foto gehört zu den eher seltenen Fotografien mit geringerer Tiefenschärfe, also kleiner Blende, und dementsprechend dem heute eher vertrauten „Bokeh-Effekt“. Prokudin-Gorskij arbeitete zwar nicht mit Wechselobjektiven, wohl aber mit austauschbaren Linsen.
Bild 3: Bild eines Werks in Zlatoust nahe Čeljabinsk im Südural. Im Hintergrund das Taganaj-Massiv. Man erkennt, dass das Glas auf einer der drei Glasplatten gesprungen ist; in der Projektion bzw. Digitalisierung entsteht hierdurch ein Farbartefakt.
Bild 4: Frauen im Kaukasus, vermutlich in Festkleidung. Man erkennt Verwischungen im oberen Bildteil; eine der drei Glasplatten ist in diesem Bereich offenbar chemisch korrumpiert.
Bild 5: Blick auf den Fluss Miass in Čeljabinsk. Man erkennt mutmaßlich mechanische Kratzer auf den Glasplatten.
Bild 6: Denkmal zur Eröffnung des Oneger Kanals vom Onega-See zum Ladoga-See. Man erkennt eine „Geisterperson“, die auf nur einer der drei belichteten Glasplatten abgelichtet worden ist. Auf den anderen beiden Platten ist keine Bewegung erkennbar, die Person fehlt.
Bild 7: Selbstbild des Fotografen nahe des Kivač-Wasserfalls. Man erkennt deutlich die längere Belichtungszeit: Der regungslos verharrende Fotograf/Fotografierte ist scharf abgelichtet, das schnell fließende Wasser entsprechend unscharf.
Bild 8: Mönche bei der Arbeit, Kartoffelpflanzung. Getsemane-Einsiedelei nahe des Seligersees. Dieses Bild ist ein Meisterwerk der Inszenierung: Es zeigt Mönche bei der Arbeit, konkret der Pflanzung von Kartoffeln, im Hintergrund ist ihre vorherige Arbeit, die Rodung des Waldes erkennbar. Die Mönche wirken wie direkt in der Arbeit fotografiert; die lange Belichtungszeit erforderte aber mit Sicherheit eine bewegungsfreie Arbeit, sprich: Die Mönche mussten einige Sekunden lang in einer vermeintlichen Arbeitspose verharren.
Allshouse, Robert H.: Photographs for the Tsar. The pioneering color of Sergei Mikhailvich Prokudin-Gorskii commissioned by Tsar Nicholas II. New York 1980.
Blaschke, Estelle: Auf der Suche nach einem verschwundenen Raum, einer verschwundenen Zeit. Die Farbfotografien von Sergei Michailowitsch Prokudin-Gorskij. In: Prokudin-Gorskij, Sergej Michajlovič: Nostalgia. Das Russland von Zar Nikolaus II. in Farbfotografien. Hg. v. Robert Klanten. Berlin 2012, S. 4-13.
Brumfield, William C.: The Color Photographs of Sergei Mikhailovich Prokudin-Gorskii. In: Visual Resources 6 (1990), S. 243-255.
Brumfield, William Craft: Journeys through the Russian Empire. The photographic legacy of Sergey Prokudin-Gorsky. Durham, London 2020.
Dahlmann, Dittmar; Hirschfeld, Gerhard: Vergangenes Rußland. Bilder aus dem Zarenreich 1894 - 1918. Essen 1995.
Dikovitskaya, Margaret: Central Asia in Early Photographs. Russian Colonial Attitudes and Visual Culture. In: Uyama, Tomohiko (Hg.): Empire, Islam, and Politics in Central Eurasia. Hokkaido 2007, S. 99-134.
Elliott, David (Hg.): Russische Photographie. 1840-1940. Ausstellung Rheinisches Landesmuseum Bonn, 11. Februar bis 24. März 1993. Berlin 1993.
Osterhammel, Jürgen: Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts. München 2009.
Prokudin-Gorskij, Sergej Michajlovič: Nostalgia. Das Russland von Zar Nikolaus II. in Farbfotografien. Hg. v. Robert Klanten. Berlin 2012.
Reischl, Katherine Hill: Imperial Color in the present tense. The photography of Sergei Prokudin-Gorsky. In: Kivelson, Valerie Ann; Kozlov, Sergei; Neuberger, Joan (Hg.): Picturing Russian Empire. New York, Oxford 2023, S. 271–279.
Renner, Andreas: Der Visual Turn und die Geschichte der Fotografie im Zarenreich und in der Sowjetunion. In: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas 62 (2014) 3, S. 401–424.
The Empire That Was Russia: The Prokudin-Gorskii Photographic Record Recreated. Library of Congress exhibition. URL: http://www.loc.gov/exhibits/empire/.
Mohnblumen am Feldrand
Der Mensch im Naturraum
Mühle in der Nähe der Stadt Luga in der Provinz Sankt Petersburg
Trockene Wüste und moderne Eisenbahn
Sonnenstrahlen und grüner Waldboden
Wald im Uralgebirge
Kulisse am Schwarzen Meer
Goehrke, Carsten: Lebenswelten Sibiriens. Aus Natur und Geschichte des Jenissei-Stromlandes. Zürich 2016.
Goehrke, Carsten: Russland. Eine Strukturgeschichte. Paderborn 2010.
Goehrke, Carsten: Russischer Alltag. Eine Geschichte in neun Zeitbildern. 3 Bände. Zürich.
Draisine außerhalb von Petrozavodsk auf der Murmansker Eisenbahnstrecke
Ausbau des Schienennetzes
Statistik
Lokomotive und Kohlewagen auf einem Rangierbahnhof
Traditionelle Fortbewegungsmittel
Wasserwege
Schwimmende Baggermaschine vom Typ Svirskaia, dem Ausbau von Kanälen dienend
Schenk, Frithjof Benjamin: Russlands Fahrt in die Moderne. Mobilität und sozialer Raum im Eisenbahnzeitalter. Stuttgart 2014 (= Quellen und Studien zur Geschichte des östlichen Europa, 82).
Ein dagestanisches Ehepaar in traditioneller Kleidung in der Bergregion nahe Gunib in der heutigen Republik Dagestan
Jüdische Schule
Jüdische Schulkinder mit ihrem Lehrer in Samarkand
Emir von Bukhara
Emir von Buchara Alim Khan (1880-1944) in einem Portrait kurz nach seinem Herrschaftsantritt 1911.
Quelle: https://www.loc.gov/pictures/resource/ppmsc.03959/?co=prok
Armenier im Zarenreich
Russen im Zarenreich
Russische Siedler in der südkaukasischen Mugansteppe im Grenzraum zum Osmanischen Reich und zu Persien
Burton, Audrey: Bukharan Jews, Ancient and Modern, in: Jewish Historical Studies 34 (1994), S. 43–68.
Kappeler, Andreas: Rußland als Vielvölkerreich, München 2001.
Frank, A. J.: Bukhara and the Muslims of Russia. Leiden 2012.
Ganjalyan, Tamara: Diaspora und Imperium. Armenier im vorrevolutionären Russland (17. bis 19. Jahrhundert), Köln 2016.
Grigoryan, Harutyun: Armenisch-russische Beziehungen: Geschichte, Realität und Beweggründe der beiden Partner. In: Russland-Analysen 367 (2019), S. 2-5.
Halbach, Uwe: Die Bergvölker (gorcy) als Gegner und Opfer: Der Kaukasus in der Wahrnehmung Rußlands (Ende des 18. Jahrhunderts bis 1864). In: Kleine Völker in der Geschichte Osteuropas. Festschrift für Günther Stökl zum 75. Geburtstag. Hg. von Manfred Alexander/Andreas Kappeler. Stuttgart 1991, S. 52-65.
Halbach, Uwe: „Heiliger Krieg“ gegen den Zarismus. In: Kappeler, Andreas/Brunner, Gerhard Simon Georg (Hg): Die Muslime in der Sowjetunion und in Jugoslawien. Identität-Politik-Widerstand. Köln 1989, S. 213-234.
Eingang zum oberen Baldachin von Shakh-i Zindeh, Samarkand
Eine Kathedrale im Industriegebiet
Gesamtansicht der Fabrik und der Dreifaltigkeitskathedrale in Slatoust
Quelle: https://www.loc.gov/pictures/item/2018679491/
Bibi-Chanum-Moschee in Samarkand
Dagestaner
Kebap-Stand
Kebap-Stand in Samarkand
Morrison, Alexander: Russian Rule in Samarkand 1868-1910. A comparison with British India. Oxford 2008.
Crews, Robert D.: For Prophet and Tsar. Islam and Empire in Russia and Central Asia. Cambrige, Mass. u.a. 2006.
Hochöfen in einer Fabrik in Satka im südwestlichen Ural
Quelle: https://www.loc.gov/pictures/collection/prok/item/2018679630/
Baumwollspinnerei in Taschkent
Baumwollspinnmaschine im Inneren einer Spinnerei, wahrscheinlich in Taschkent
Wechselstromgenerator in Yolöten
Eisenhütte in Kasli
Anlage in Kasli nahe Čeljabinsk
Glashütte in Bordschomi
Matthäi, Friedrich: Die Industrie Russlands in ihrer bisherigen Entwickelung und in ihrem gegenwärtigen Zustande. Mit besonderer Berücksichtigung der Allgemeinen russischen Manufaktur-Ausstellung in St. Petersburg 1870. Leipzig, 1872.
Schramm, Gottfried (Hg.): Handbuch der Geschichte Rußlands. 1856 bis 1945. Band 3.1., Von den Reformen zum Sowjetstaat, Stuttgart 1983.
Coopersmith, Jonathan: The Electrification of Russia 1880-1926. New York, London 1992.
Ein dagestanisches Paar posiert im Freien für ein Porträt. Der Mann trägt eine Uniform mit Militärorden und Pelzmütze. Die Frau trägt ein bodenlanges Kleid und ein Kopftuch.
Arbeit
Griechische Arbeiterinnen und Arbeiter bei der Teeernte in Chakva
Bildung
Kleidung
Ganzkörperporträt einer Frau vor Jurte
Familienstruktur
A.P. Kalganov, sein Sohn und seine Enkelin
Bild 1: Ein Melonenverkäufer in Smarkand im heutigen Usbekistan. Ein Melonenverkäufer sitzt kniend in einer Art Unterstand aus Holz, umgeben von einer Vielzahl gelber Honigmelonen. Sein Blick ist zur Kamera gerichtet.
Bild 2: Verpackungsabteilung eines Mineralwasserlagers in Bordschomi im heutigen Georgien. Viele Männer verschiedenen Alters stehen im Inneren einer Fabrik versammelt um einen großen Tisch, auf welchem Verpackungsmaterial für Trinkflaschen aufgestellt ist. Ihr Blick ist auf ihre Beschäftigung gerichtet.
Bild 3: Ein muslimischer Lehrer mit seinen Schülerinnen in der Nähe der Artomelinskaia-Moschee in Artvin in der heutigen Türkei. Ein muslimischer Lehrer posiert mit seinen zwei jungen weiblichen Schülerinnen neben einem Gebäude. Die Personen stehen nah beieinander. Der Lehrer hält die Hand des linken Mädchens. Die Mädchen tragen lange bunte Kleider. Ihr Blick ist zur Kamera gerichtet.
Bild 4: Schüler in Mudaris, Samarkand (heutiges Usbekistan). Neun Männer mit Büchern, die im Hof einer Moschee um einen Teppich sitzen. Einige schauen in die Kamera, andere sitzen mit dem Rücken zugewandt. Die Männer sind in bunten, langen Mänteln gekleidet und tragen einen Turban, eine typisch muslimische Kopfbedeckung.
Bild 5: Zwei Männer stehen auf einem farbenprächtigen Teppich vor dem Eingang einer Jurte. Sie sind in traditioneller Tracht gekleidet und tragen eine Kopfbedeckung. Sie blicken frontal in die Kamera.
Bild 6: Besatzung des Dampfschiffes „Sheksna“ des Ministeriums für Kommunikation und Verkehr (M.P.S). Auf dem Deck eines Schiffes befinden sich 16 Männer einer Schiffsbesatzung, die in zwei Reihen aufgestellt sind. Sie tragen alle ihre Berufskleidung. Ihre Kleidung verweist auf ihre jeweilige Position auf dem Schiff. In der hintersten Reihe stehen elf Männer in Uniform, die auf eine Führungsposition verweist. Der Mann, der rechts außen steht, ist weiß gekleidet und war womöglich als Koch tätig. In der vordersten Reihe sitzen fünf Matrosen.
Bild 7: Bauern bei der Heuernte. Es sind sieben Personen bei der Heuernte auf einem Feld zu sehen. Die abgebildeten Personen sind unterschiedlichen Alters. Links außen ist ein Kind zu sehen, in der Mitte sind eine ältere Frau und ein älterer Mann zu sehen. Rechts außen sind Jugendliche abgelichtet. Es scheint ein Bild einer bäuerlichen Großfamilie zu sein, die bei der Heuernte fotografiert wurden. Sie sitzen alle. Sowohl im Hinter- als auch im Vordergrund befinden sich Werkzeuge, die für die Tätigkeit benötigt werden.
Clements, Barbara Evans: A History of Women in Russia. From Earliest Times to the Present. Bloomington 2012.
Goehrke, Carsten: Auf dem Weg in die Moderne. Zürich 2003 (Russischer Alltag. Eine Geschichte in neun Zeitbildern vom Frühmittelalter bis zur Gegenwart, Bd. 2).
Engel, Barbara Alpern: Between the Fields and the City. Women, Work, and Family in Russia, 1861-1914. Cambridge 1994.
Engel, Barbara Alpern: Women in Russia, 1700-2000. Cambridge 2004.
Engel, Barbara Alpern: Marriage, Household, and Home in Modern Russia: From Peter the Great to Vladimir Putin. London 2021.
Raschka, Johannes. Selbstbestimmung durch Selbstständigkeit? Unternehmerinnen im Zarenreich 1861-1914. In: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas, 54 (2006), S. 519-534.
Diese virtuelle Ausstellung wurde im Sommersemester 2023 im Rahmen des Hauptseminars „Fotografien des späten Zarenreichs“ am Historischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz erstellt. Dieses Seminar war eingebettet in das von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre geförderte Projekt „Mainzer Modelle für digital erweitertes Lehren und Lernen (ModeLL-M)“ (https://modell-m.uni-mainz.de).
Zum Autor:innenkollektiv gehörten Laura Berndroth, Tobias Damaschke, Revsen Erdogan, Julia Fietz, Hendrik Fischer, Andreas Frings, Emilia Hopfe, Paul Hündorf, Nicole Keller, Alina Kuhröber, Jan Kusber, Cäcilia Müller, Amela Pendic, Andrea Schön und Yannick Winkelmann. Die Gestaltung und technische Umsetzung lag bei Silke Mohr.
V.i.S.d.P.: Prof. Dr. Jan Kusber, Johannes Gutenberg-Universität, Jakob-Welder-Weg 18, 55128 Mainz, E-Mail: kusber@uni-mainz.de; Dr. Andreas Frings, Johannes Gutenberg-Universität, Jakob-Welder-Weg 18, 55128 Mainz, E-Mail: afrings@uni-mainz.de.
Sollten sich trotz sorgfältiger Recherche Irrtümer eingeschlichen haben, bitten wir um Hinweis an: afrings@uni-mainz.de.
Das Autor:innenkollektiv dankt nachdrücklich der Universitätsbibliothek, insbesondere Dr. Oliver Eberlen (Leitung Stabsstelle Marketing und Kommunikation) und Silke Mohr (Stellv. Leitung Marketing und Kommunikation), für die Gestaltung und die technische Realisierung dieser Ausstellung, das mehr als umsichtige Mitdenken in der Operationalisierung verwegener und weniger verwegener Ideen und die unglaublich unkomplizierte Zusammenarbeit.
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