Kuratiert von Steffen Köhn und Matthias Krings
Die Ausstellung Always-on handelt vom Verschwimmen der Grenzen zwischen Öffentlichkeit und Privatsphäre, zwischen Konsumverhalten und neuen Formen gesellschaftlicher Steuerung und Überwachung, zwischen Voyeurismus und Exhibitionismus im Zeitalter permanenter Konnektivität. Der Ausstellungstitel beschreibt dabei den sehr gegenwärtigen Zustand und das Lebensgefühl einer andauernden Vernetzung: „always-on“ sein heißt immer verfügbar sein, immer verbunden, immer erreichbar. Die hier versammelten künstlerischen Positionen beschreiben allesamt die Paradoxien öffentlich zur Schau gestellter Intimität, das skopophile Vergnügen am intimen Einblick in fremde Leben wie auch die Lust an der Selbstdarstellung: an Andy Warhols berühmten „15 minutes of fame“, die vermutlich nie einfacher zu haben waren als im Netz.
Präsentiert werden diese Videoarbeiten in der Common Lounge (2015), einer speziell für die Ausstellung geschaffenen Betrachtungsumgebung von Johannes Büttner und Conor Gilligan, einer Art Hybrid zwischen Internetcafé und Großraumbüro. Dank des an Jeremy Benthams Panoptikum erinnernden Grundrisses ist jede Arbeit in einer eigenen Kammer zu sehen. Das Gefühl einer klassischen „Blackbox“ wird jedoch gebrochen durch die neuen Sichtachsen durch Türspione oder einseitig verspiegelte Fenster, die die Künstler in ihre Installation eingezogen haben.
Vernissage mit Künstlergespräch am Donnerstag, dem 10. Dezember 2015, Beginn: 18 Uhr 30, Ort: Hörsaal P 2, Philosophicum (Jakob-Welder-Weg 18, 55128 Mainz)
Zur Ausstellungeröffnung sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Der Besuch der Ausstellung ist kostenfrei.