U15 Dialog zur Zukunft der universitären Lehre
HochSCHULEN in gemeinsamer Verantwortung: Welche Wert- und Qualitätsmaßstäbe vermittelt unser Bildungssystem?
Bildungsabschlüsse und (Aus-)Bildungsformen sind ein beliebter Gegenstand öffentlichkeitswirksamer Kontroversen. Oftmals stehen dabei Fragen des Praxis- und Lebensweltbezugs der vermittelten Inhalte im Vordergrund. Zwei für diese Bezüge besonders relevante Themen bleiben dabei jedoch häufig unbeachtet: Integrität und Qualität. Insbesondere in der Lehre an Sekundarschulen und Universitäten werden Werte und Bewertungsmaßstäbe oft nur implizit behandelt, obwohl hier – nicht zuletzt mit Blick auf die Aussagekraft von Prüfungen und Abschlüssen – entscheidende Grundlagen für das ethisch und rechtlich einwandfreie Handeln von Lernenden und Studierenden gelegt werden können.
Darüber hinaus kreieren Anreizsysteme in Wissenschaft und Bildung unterschiedliche Handlungslogiken, die nicht zwingend zu einer Kongruenz dessen führen, was als Erfolg definiert wird. Handlungsstrategien richten sich viel mehr an kurzfristigen, messbaren Erfolgskriterien aus, die unter dem Diktum knapper Zeitressourcen eine besondere Verstärkung erfahren. Insofern unterscheiden sich die Muster des Fehlverhaltens bei Schüler/innen, Studierenden und Wissenschaftler/innen mit Blick auf die inhärenten Mechanismen nicht wesentlich voneinander.