Die Ausstellung fußt im wesentlichen auf den im Forschungsprojekt „Der Islam im Hörsaal. Islamische Theologie an der Universität“ erhobenen Interviews. In diesen wird deutlich, wie sich die Studierenden der Islamischen Theologie stetig damit konfrontiert sehen, Informationen aus unterschiedlichen Wissensquellen (Medien, muslimischen Gemeinden, Familien, Schulen, Peergroups und schließlich der Universität), die sich zum Teil stark widersprechen, zueinander in Verbindung zu setzen und wie sie sich zu dem jeweiligen Wissen jeweils identitär positionieren.
Die auf textlicher Ebene identifizierten Wissensquellen werden für die Ausstellung in „Wissensstationen“ transformiert. Die Ausstellungsbesucher*innen sollen an fünf solcher Stationen (Islamdiskurse in den Medien, muslimischen Gemeinden, Schulen, Familien/Freundeskreisen sowie der Universität) die jeweiligen Wissensproduktionen zum Islam sowie die damit in Zusammenhang stehenden (unterschiedlichen) studentischen Auseinandersetzungen erfahren können. Hierfür sind neben den aus dem Forschungsprojekt gewonnenen empirischen Daten wie Interviewtranskripte, Mindmaps, Blogeinträge und Tonspuren auch Bücher/Hefte, Zeitungsartikel, Videos und Audioquellen vorhanden.
Die Ausstellung wird von einem Begleitprogramm flankiert, indem es etwa um das massenmedial vermittelte Islambild geht, aber auch um die Vorstellungen, die in der Schule oder anderen Orten transportiert werden. Das Thema der Ausstellung tangiert dabei unterschiedliche geistes- und sozialwissenschaftliche Disziplinen und lässt sich auch im Rahmen von Lehrveranstaltungen unterschiedlicher Fächer aufgreifen.
Mit dieser Ausrichtung soll die Ausstellung zum kritischen Umgang mit etwa massenmedial vermittelten Islambildern einladen und differenzierte Einsichten in die Unterschiedlichkeit muslimischer Positionierungen ermöglichen. Der interessierten Öffentlichkeit sollen Forschungsergebnisse zu einem aktuellen und gesellschaftlich relevanten Thema präsentiert werden.
Die Ausstellung kann virtuell besucht werden:
https://www.islamischetheologiestudieren.com/die-ausstellung/
Veranstaltungen
10. März
Pre-Opening der Ausstellung: Abendveranstaltung und anschließender Vernissage ab 17 Uhr
mit Vortrag von Prof. Dr. Sabine Schiffer zu "Islam & Muslim*innen in den Medien"
Raum P2, Jakob-Welder-Weg 18, 55128 Mainz
Die für den 16. April geplante Podiumsdiskussion mit
Prof. Naime Cakir-Mattner (Gießen),
Saba-Nur Cheema (Bildungsstätte Anne Frank),
Dr. Raida Chbib (AIWG) sowie
Said Barkan (Landesvorsitzender Hessen Zentralrat der Muslime)
kann aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus leider nicht stattfinden.
Kontakt / Ausstellungsleitung
Rümeysa Şenel, ruesenel@uni-mainz.de
Constantin Wagner, c.wagner@uni-mainz.de