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Universitätsbibliothek Mainz

06.10.2021

Ein Evergreen – das Ökologiereferat des AStA

Der vergangene Sommer mit extremen Hitzewellen in vielen Teilen der Welt und Flutkatastrophen in Deutschland hat es wieder gezeigt: Der Klimawandel sowie der Kampf gegen seine Ursachen gehören zu den wichtigsten Aufgaben in der heutigen Zeit. Dabei ist das Thema Umweltschutz alles andere als neu, trat bereits Anfang der 80er-Jahre in unser Bewusstsein. Auch das Referat Ökologie des AStA engagiert sich seit 40 Jahren im Bereich Nachhaltigkeit. Haben sich die Ziele von damals geändert? Was wurde seither erreicht?

Stand des AStA Freiluft Informationsstand mit Baum
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Auf dem Gelände der Uni Mainz reckt eine künstlich aufgestellte Fichte ihre fast nadellosen Zweige in die Höhe wie ein mahnendes Schreckgespenst. Studierende und Uniangehörige eilen vorüber, manch einer bleibt verwundert stehen. Das Ökologiereferat des AStA hat diesen „Freiluft Informationsstand mit Baum“ ganz bewusst errichtet, um auf die Problematik des Baumsterbens aufmerksam zu machen. Dem deutschen Wald geht es schlecht, so auch dem nahe gelegenen Taunus – tausende abgestorbene Fichten, riesige Kahlflächen, tote Baumstümpfe überall. Nur schreiben wir nicht das Jahr 2021, sondern wir befinden uns im Dezember 1983.

Mit dem Erstarken der Umweltbewegung in Deutschland Anfang der 80er-Jahre wuchs auch an der JGU das Interesse an umweltpolitischen Themen. Die Uni-Leitung entschied sich damals zwar dagegen, einen eigenen Studiengang Ökologie einzurichten, dafür integrierte man aber Pflichtveranstaltungen zum Fachgebiet Ökologie in der Studienordnung des Fachbereichs Biologie. Und bis heute spielen die Themen Umwelt und Nachhaltigkeit eine große Rolle in Forschung und Lehre an der JGU, sowohl in den Naturwissenschaften als auch in den Geisteswissenschaften. Die Umweltbewegung mobilisierte auch die Studierenden: Im 1981 neugewählten AStA wurde im Sozialreferat erstmals der Schwerpunkt Ökologie geschaffen.

Das Ökologiereferat des AStA gibt es bis heute, auch wenn es in seiner Ausrichtung immer wieder einige Veränderungen erlebt hat. Inzwischen heißt es Arbeitsbereich für Ökologie und Studierendenwerk. Dass in Sachen Umweltschutz am Campus leider nach wie vor genügend zu tun ist, zeigt die lange Liste an Themen, mit denen sich das Referat bis heute beschäftigt. Einige davon sind Evergreens oder vielleicht auch: never ending stories...

Déjà Vu

Walter Schweikert, der erste Referent für Ökologie und Soziales im AStA, sah laut seiner Stellungnahme in der JGU-Zeitschrift JOGU von 1981 die inhaltlichen Schwerpunkte noch in der geplanten Startbahn West für den Frankfurter Flughafen und dem Atomkraftwerk Biblis – eher allgemeinen Umwelt-Themen. Die Startbahn ist längst gebaut und das Atomkraftwerk Biblis wurde im Juni 2017 endgültig stillgelegt, doch es gibt andere Baustellen, die sich bis heute nicht wirklich verändert haben.

Wie etwa der Umgang mit Müll an der JGU. So liest man in der vom AStA herausgegebenen unipress von März 1985 zur Bestandsaufnahme des Öko-Referats, die verbesserte Aufstellung von Abfallcontainern am Campus erfordere einen „riesigen Verwaltungsakt“. Im April 1985 rief das AStA-Referat das Projekt „Umweltfreundliche Müllbeseitigung im Universitätsbereich“ ins Leben. Das Testprojekt mit dem Ziel der „getrennten Wertstoffeinsammlung“ wurde in Zusammenarbeit mit der Stadt und dem technischen Dienst der Uni durchgeführt und war beschränkt auf die Philosophische Fakultät. In der Cafeteria und im gesamten Erdgeschoss stellte man Müllcontainer für Glas, Papier, Plastik und Restmüll auf und forderte die Studierenden auf, sich fleißig an der Mülltrennung zu beteiligen.

Verschiedene Mülltonnen zur Mülltrennung
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Auch um recyclebare Getränkebecher ging es schon 1988. In jenem Jahr wurden in den Mensen vermeintlich aus Pappe bestehende Becher mit der Aufschrift „Der Umwelt zuliebe“ eingeführt. Die Becher waren bei näherem Hinsehen aber mit Wachs versiegelt und innen mit Plastik beschichtet – also leider überhaupt nicht recyclebar, wie das Öko-Referat treffend in der unipress vom 8. Juni 1988 anprangerte. Als Lösung schlug es schon damals den sogenannten „Privatbecher“ vor, den jeder Studierende individuell mit sich führen könne. Eine Becher-Verkaufsaktion wurde initiiert.  

Noch heute ist Einwegplastik am Campus ein großes Problem und die Vermeidung von Plastikmüll neben dem Klimawandel eines der wichtigsten Themen des Arbeitsbereichs Ökologie. Zwar wurde vor etwa drei Jahren der Con Cup in den Mensen eingeführt – ein recyclebarer, wiederverwendbarer Kunststoffbecher – und besonders umweltfreundliche Studierende führen ihre eigene Tasse sowieso schon seit längerem mit sich. Trotzdem fällt weiterhin Plastikmüll an. Außerdem hat Corona in den letzten anderthalb Jahren dazu beigetragen, dass aus hygienischen Gründen sogar wieder mehr Einwegmaterialien eingesetzt werden.

Alternativen

Gerade in den Mensen hat der AStA aber schon einiges erreicht – und zwar durch den ständigen Austausch mit Carsten Rast, dem Leiter der Hochschulgastronomie. In jeder Mensa wird mittlerweile ein veganes Gericht angeboten. Das Mainzer Studierendenwerk beteiligt sich an der Aktion Foodsharing und unterstützte zum Beispiel die im November 2019 durchgeführte Klimastreikwoche durch ein nachhaltiges Angebot.

Auch neue klimafreundliche Ideen werden gerne ausprobiert, wie etwa der Beat Burger mit einem Patty aus Buffalo-Insekten, der am 22. Juni in Food Truck und Mensaria als Alternative zu herkömmlichem Fleisch angeboten wurde. Trotz allem sieht der Arbeitsbereich Ökologie auch hier noch weitere Optimierungsmöglichkeiten, wie etwa ein Essen nach dem Baukasten-Prinzip, bei dem die Grundvariante immer vegan/vegetarisch ist und man dann optional Fleisch oder Käse dazu wählen kann. Oder – nach dem Dresdener Vorbild – die Einführung eines Ampelsystems, um den ökologischen Fußabdruck bzw. den sogenannten Carbon Foodprint der verschiedenen Gerichte zu kennzeichnen.

Big Points

Das Thema Essen ist nur eines von vielen Handlungsfeldern des Ökologie-Referats. Von Anfang an versuchte man, möglichst alle wichtigen Felder des Umweltschutzes abzudecken, um den CO2 -Ausstoß und den Ressourcenverbrauch an der Uni zu verringern.

Grüner Fussabdruck
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Doch wo hinterlassen wir eigentlich den größten Fußabdruck? Unterteilt man den Pro-Kopf-Ausstoß der Bevölkerung in Konsumbereiche, so sind nach Erhebungen des Umweltbundesamtes die Bedarfsfelder Bauen und Wohnen, Mobilität sowie Ernährung für 70 bis 80 Prozent der Umweltfolgen des Konsums verantwortlich. Aber auch innerhalb dieser Bereiche gibt es wenige sogenannte Big Points, die die Hauptlast tragen. Entscheidend sind also zum Beispiel nicht so sehr der Konsum von Erdbeeren im Winter, sondern die Zahl der Fernreisen, die Nutzungshäufigkeit und der Kraftstoffverbrauch des Autos, der Dämmzustand der Wohnung oder die Menge des Fleischkonsums.

Eine weitere große Rolle spielt dabei die Umsetzungswahrscheinlichkeit: Vermutlich wird man die wenigsten dazu bringen, auf ihre geliebten Flugreisen zu verzichten, doch es gibt andere Big Points der Nachhaltigkeit, die immer mehr auf Zustimmung stoßen und als sehr gut umsetzbar gelten. Beispiele hierfür sind bessere Wärmedämmung, Carsharing oder der Einsatz erneuerbarer Energien.

Um neue Ideen zum Umweltschutz nicht nur zu sammeln, sondern auch umzusetzen, betreute der AStA Ökologie Ende der 1980er-Jahre laut unipress mehrere autonome Arbeitsgemeinschaften, darunter die Genetik-AG mit dem Fokus auf dem Einsatz von Gentechnologie, die Tierschutz-AG und die Müll-AG. Bei der Öko-AG standen unter anderem die Themen Ressourceneinsparung, Dachbegrünung und Atommülltransporte auf der Tagesordnung und bei der Fahrrad-AG ging es um die Verkehrsplanung in Mainz und auf dem Campus. Gerade auch das Handlungsfeld Mobilität spielte und spielt für den AStA eine große Rolle, heute jedoch fällt es eher in den Arbeitsbereich für Verkehr.

Umdenken

18. Mai 1992 – vor den Eingängen zu den Uni-Parkplätzen bilden sich kilometerlange Staus, die Zufahrten sind mit alten Fahrrädern blockiert. Auf der einen Seite genervte Autofahrerinnen und Autofahrer, auf der anderen Seite frohlockende Menschen. Die von der Aktionsgruppe Robin Wood organisierte Blockade soll wachrütteln und dazu animieren, umzudenken und Alternativen zu nutzen, wie etwa öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad. Als Lösungen werden auch die Einrichtung von Mitfahrzentralen vorgeschlagen sowie die Einführung des Semestertickets nach Darmstädter Vorbild. Die bisherigen Verhandlungen der Universität zur Einführung eines Tickets waren ergebnislos geblieben.

Im Oktober 1993 übernahm die vom Öko-Referat betreute Verkehrs-AG des AStA die Verhandlungsführung vom Studentenwerk und etwas mehr als ein halbes Jahr später unterzeichneten die Stadtwerke Mainz und die JGU am 5. Mai 1994 erstmalig einen Vertrag über ein Semesterticket. Seitdem kam es noch zu vielen weiteren Verhandlungen um die Erweiterungen des Geltungsbereichs. Bis heute gibt es – aufgrund der Vielzahl der Verkehrsverbünde – aber immer noch kein Ticket, dass einheitlich in ganz Rheinland-Pfalz genutzt werden kann. An dieser Baustelle wartet noch kräftige Arbeit.

Fahrrad-Ampel
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Trotz des Semestertickets und der Tatsache, dass der Campus Mainz sehr gut an öffentliche Verkehrsmittel angebunden ist und Busse und Straßenbahnen teilweise im Minutentakt fahren, findet sich auf dem Campusgelände nach wie vor eine große Anzahl an Autos – vielleicht, weil es abends etwas schwieriger ist, mit dem ÖPNV vom Campus wegzukommen. Ein weiterer Grund könnte sein, dass die Radwege in Mainz und zum Campus immer noch verbesserungswürdig sind: Laut Arbeitsbereich Ökologie seien diese oft schlecht gekennzeichnet und zudem noch häufig blockiert durch Baumwurzeln, parkende Autos, Laub im Herbst und Schnee im Winter. Auch sei es nicht so einfach, die stark befahrende Kreuzung vor dem Campus zu überqueren.

Dabei verfügt Mainz schon seit 1980 über einen Radfahrbeauftragten bzw. eine Beauftragte und das Öko-Referat kämpfte bereits Mitte der 80er in mehreren Verhandlungen mit der Stadt um den Ausbau des Fahrradwegnetzes. Ein Teilerfolg: das Radwegeprogramm der Stadt Mainz von 1985. Im Haushalt wurden 100.000 DM veranschlagt für kleinere Maßnahmen wie Bordsteinabsenkungen, Gehwegverbreiterungen für gemeinsame Rad- und Fußwege, Asphalterneuerungen und die bessere Markierung von Radwegen vor allem an Einmündungen. Das Programm beinhaltete zudem die Aufstellung von Fahrradständern im Stadtgebiet. Ein mittelfristiges Radwegeprogramm wurde damals ebenfalls beschlossen, doch bis heute gibt es weiter Handlungsbedarf.

Die grüne Mitte

Auch beim Thema Bauen und Wohnen engagiert sich das Öko-Referat. Eine Arbeitsgruppe, die dazu letztes Jahr ins Leben gerufen wurde, ist die AG Campus der Zukunft. Sie soll allen am Klimaschutz interessierten Studierenden, also auch solchen, die mit Politik nichts am Hut haben, eine Möglichkeit geben, sich aktiv zu beteiligen. Das Hauptziel ist es, ein nachhaltiges Baukonzept am Campus mit vielen Grünflächen umzusetzen – die sogenannte Grüne Mitte.

Baum-Sprössling
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Dabei werden die Ergebnisse aus dem Projekt Freiraum Campus berücksichtigt, bei dem Studierende des Geographischen Instituts der JGU empirisch ermittelten, über welche Eigenschaften und Infrastrukturen ein Campus der Zukunft verfügen müsse, um modernen Nutzungsansprüchen gerecht zu werden. Aber es geht der AG, in der derzeit noch etwa sieben Personen aktiv sind, auch um weitere Themen auf dem Campus wie Konzepte zur Mülltrennung oder Radwege. Leider machte auch hier Corona den bisher geplanten Aktionen einen Strich durch die Rechnung.

Bereits im April 2014 entstand mit der Unterstützung des Referats ein weiteres Projekt – ein Campus-Garten. Die Studierenden erhielten die Möglichkeit, auf einer von der Uni bereitgestellten Fläche Gemüse und Obst anzubauen. Andere regelmäßige Angebote und Aktionen des Arbeitsbereichs sind Vorträge und Filmvorführungen zu umweltpolitischen Themen und sogar ganze Öko-Workshops.

Gegenwind

Die Arbeit des Ökologie-Referats gestaltet sich nicht immer einfach. So wechseln die Verantwortlichen häufig durch Neuwahlen und Studienzeiten, außerdem kommen für alle Mitglieder neben dem Engagement im AStA noch der Studienalltag und nicht selten Nebenjobs hinzu. Naturgemäß vertreten AStA und Hochschulleitung in einigen Fragen unterschiedliche Positionen, aber auch innerhalb des sehr politisch organisierten Studierendenausschusses gibt es verschiedene Interessengruppen. So kam es 1989 sogar zu einem Rücktritt des damaligen Öko-Referats. Vorausgegangen waren ständige Kritik der anderen Mitglieder des AStA bis hin zur Absage verschiedener geplanter Umwelt-Veranstaltungen.

Der Arbeitsbereich Ökologie sieht sein Hauptproblem aktuell darin, keine konkreten Ansprechpersonen an der Uni im Bereich Nachhaltigkeit zu haben und damit verbunden oft lange Wartezeiten bei Anfragen an die Verwaltung. Dadurch scheiterten auch schon kleinere Projekte und spontane Vorhaben wie die Aufstellung von Tischtennisplatten oder der Plan, im Frühjahr Nistkästen am Campus aufzuhängen. Genauso wie die Idee einer Vertikalbegrünung am Sportgelände der Uni, welche die Initiative bgrün² anbringen wollte. Ihre Hoffnung setzen die Referentinnen und Referenten nun in die Etablierung eines Green Offices an der JGU. [Lest dazu unseren Folgeartikel zum Green Office].

Corona macht die Sache nicht einfacher. Die letzte Großveranstaltung unter Mitwirkung des Arbeitsbereichs fand am 4. Dezember 2019 statt – die Kundgebung der Initiative 100 % Ökostrom, bei der man erreichen wollte, dass an der Universität auch die verbleibenden 15 Prozent aus Ökostrom bezogen werden. Die Forderung wurde von vielen Seiten unterstützt und auch Universitätspräsident Georg Krausch und Kanzlerin Waltraud Kreutz-Gers nahmen dazu öffentlich Stellung. Grundsätzlich wurde das Vorhaben von der Uni-Leitung begrüßt, konnte aber letztendlich aufgrund fehlender Haushaltsmittel leider nicht umgesetzt werden. Das Wintersemester ist als Präsenzsemester vorgesehen. Auch der AStA kann nun wieder neue Aktionen planen. Infos dazu gibt es dann sicher auf der eigenen Facebook-Seite.

Einige Erfolge konnten seit Referatsgründung gefeiert werden, vieles ist aber noch zu tun. Die eigene Bilanz des heutigen Öko-Referats und der Unterschied zu damals: sie sind politischer geworden, kennen die Hochschulstrukturen genauer, arbeiten strukturierter und sind besser vernetzt, zum Beispiel zu anderen Hochschulen.

A New Hope

Waldsterben
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Fast 40 Jahre sind vergangen, seit der AStA seinen „Freiluft Informationsstand mit Baum“ auf dem Campus errichtete - die Problematik des Baumsterbens ist geblieben, ja, hat sich sogar noch verschlimmert. Heute geht es dem Wald noch schlechter als in den 80ern. Damals sorgten vor allem die Schadstoffe der Kraftwerke Mainz-Wiesbaden für die Schädigungen im Taunus. Heute sind es die große Hitze und Trockenheit sowie häufige Sturmschäden in Folge des Klimawandels, die den Wäldern zusetzen und vor allem die zahlreichen Fichten zur Angriffsfläche für den Borkenkäfer machen.

Wieder ist es Dezember, diesmal im Jahre 2020. JGU-Präsident Georg Krausch und Holger Basten, Geschäftsführer des Landesbetriebs LBB, halten jeweils einen Spaten in der Hand. Sie schippen Erde auf die Wurzeln eines mageren blattlosen Bäumchens, welches zuvor in ein Pflanzloch gesetzt wurde. Es handelt sich um eine japanische Zelkove, eines der wichtigsten Klimawandelgehölze. Dieser robuste und einer Ulme ähnliche Laubbaum verträgt nicht nur extreme Hitze und Trockenheit, sondern auch kurzzeitige Überschwemmungen und schwere Böden. Zudem ist er kaum anfällig für Krankheiten oder Schädlinge.

Die Pflanzung der Zelkove zusammen mit 86 weiteren jungen Bäumen bildete den Auftakt einer dreijährigen Baumpflanzaktion der JGU und des LBB auf dem Campus Mainz. Am Ende soll es hier rund 1.000 Bäume mehr geben. Vorgesehen ist eine Mischung aus einheimischen, langjährig erprobten und neu aufgenommenen Baumarten, die mit weniger Niederschlag auskommen. Fichten werden nicht darunter sein.

Auch in den großen Natur- und Nationalparks Deutschlands wie Taunus oder Harz beginnt schon seit längerem ein Umdenken. Riesige Monokulturen an Fichten wird man in Zukunft vor allem im Flachland nicht mehr finden, dafür soll ein neuer Mischwald entstehen. Es dauert allerdings circa 150 Jahre, ehe man hier wirklich ein Ergebnis sehen kann. Die Bäume am Campus werden sicher auch ihre Zeit brauchen. Und es werden noch viele weitere beherzte Aktionen an der JGU nötig sein. Doch der Grundstein ist gelegt – Zeit für ein wenig Hoffnung.

Engagiert Ihr Euch auch in Sachen Klimaschutz? Vielleicht sogar am Campus oder im Rahmen Eures Studiums? Schreibt uns, wir freuen uns auf Eure Berichte.

Übrigens, wenn Ihr Euren eigenen ökologischen Fußabdruck berechnen wollt, dann besucht doch mal die Seite des BUNDJugend oder nutzt den Footprint-Rechner des WWF.

Ina Kießling
Ina Kießling

Ina Kießling ist Bibliothekarin und arbeitet an der UB Mainz im Bereich Informationskompetenz. Ihr Schreibtisch steht in der Bereichsbibliothek TSK in Germersheim.