Soziale Treffpunkte und Arbeitsbereiche wie Bibliotheken sind geschlossen. Wir sollen nach Möglichkeit zu Hause bleiben. Zum Glück ist es heute so einfach wie noch nie, Kontakt zu halten.
Gestern Abend bekam ich von einer Freundin eine lange E-Mail. Normalerweise chatten wir in kurzen Nachrichten. Doch coronabedingt entschleunigt hatte sie sich die Zeit genommen, mal wieder ausführlicher zu schreiben.
In früheren Zeiten waren Briefe das Mittel der Wahl, um über lange Distanzen in Kontakt zu bleiben. Wie vielfältig diese Korrespondenz sein konnte, lässt sich mit unserer Brentano-Sammlung entdecken. Dort enthalten sind zahlreiche Autographen und Manuskripte unter anderem von Clemens Brentano und seiner Schwester Bettina von Arnim. Die Briefwechsel bieten einen einmaligen Einblick in den Alltag der Protagonisten. Manche enthalten sogar kleine Zeichnungen – die GIFs und Emojis des 19. Jahrhunderts.
Clemens Brentano fragt in einem dieser Briefe: „Warum schreiben Sie nicht, verehrte Rahel, sind Sie krank?“. Distanz, wie wir sie momentan in der Corona-Krise einhalten sollten, war für ihn nichts Ungewöhnliches. Diese Entfernung überbrückte er mit Briefen. Auch wenn ihm das Warten auf eine Antwort wohl schwerfiel.
Ich bin sehr dankbar, dass wir uns heutzutage nahezu unmittelbar vergewissern können, wie es Menschen geht, die uns nahestehen. Die Möglichkeit zu chatten oder zu telefonieren möchte ich in meinem Alltag nicht mehr missen, #stayathome ist damit gut auszuhalten.
Wie sieht’s bei Euch aus?
Habt Ihr dank #bleibtzuhause mehr Zeit? Braucht Ihr mal was ganz anderes als Chat, Netflix & Co.? Dann schaut Euch die Korrespondenz der Schriftstellerfamilie auf unserer Plattform Gutenberg Capture an.
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Silke Mohr arbeitet in der Stabsstelle Marketing und Kommunikation der UB, der Heimat von Website- und Content-Entwicklung sowie Social-Media-Redaktion.