Die im Treppenhaus des Georg Forster-Gebäudes aufgehängten Kopien von spätantiken und frühbyzantinischen Mosaikbildern gehören zu den Sammlungen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Ursprünglich wurden sie für die Ausstattung des im Jahr 1960 neueröffneten Instituts für Kunstgeschichte in der Binger Straße vom damaligen Direktor, Prof. Friedrich Gerke, erworben.
Sie dienten gleichzeitig als unmittelbares Anschauungs- und Arbeitsmaterial für den Lehrbetrieb. Nach der Übersiedlung des Instituts in das Georg Forster-Gebäude auf dem Universitätscampus im Mai 2013 haben einige davon hier einen neuen Präsentationsort gefunden.
Mosaiken waren vor allem in der römischen Kaiserzeit (ca. 1.-3. Jahrhundert n. Chr.) ein beliebter Schmuck der Fußböden, sie wurden aber auch als Dekor von Wänden und Gewölben verwendet. Für erstere wurde als Material Stein, für letztere Glas verwendet.
Nach der offiziellen Anerkennung des Christentums im Jahr 313 wurde der Innenraum der neuerrichteten Kirchen im Typus der Basilika auch mit figürlichen Mosaiken ausgestattet, vornehmlich an den Mittelschiffswänden über den Säulenstellungen und in der Apsis. Vor allem aus der Zeit der großen Aktivitäten im Kirchenbau im 5. und 6. Jahrhundert n. Chr. haben sich ausmosaizierte Bauten erhalten, am zahlreichsten in Ravenna im oberen Adriagebiet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden dort Werkstätten, die diese Handwerkskunst nach alter Technik wiederbelebten. In erster Linie dienten sie der professionellen Restaurierung der Mosaiken vor Ort. Dazu wurde der Nachwuchs auch durch das Kopieren von Figuren und Motiven im Maßstab 1:1 geschult. Um solche Kopien handelt es sich auch bei den im Lichthof des Georg Forster-Gebäudes ausgestellten Mosaiken.
Univ.-Prof. Dr. Urs Peschlow