Das Verlagsarchiv verwahrt etwa 15.000 Belegexemplare von Verlagspublikationen (Bücher, Zeitschriften, Video- und Tonkassetten) sowie etwa 10.500 Archiveinheiten mit vielfältigen Dokumenten (Autor-Verleger-Korrespondenzen, Manuskripte, Coverentwürfe, Werbematerialien, Herstellungs- und Lizenzunterlagen etc.).
Gegründet wurde das Verlagsarchiv im Jahr 2009 von Univ.-Prof. Dr. Stephan Füssel, dem Leiter des damaligen Instituts für Buchwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, seit 2022 gehört es zum Bereich „Archive und Sammlungen“ der Universitätsbibliothek. Am Anfang stand die Übernahme eines großen Teils des Rowohlt-Verlagsarchivs aus Reinbek bei Hamburg (Sachbuch, Fachbuch, Kinder- und Jugendbuch, Taschenbuch, Herstellungsunterlagen etc.), dessen anderer Teil (Deutsche Literatur, Philosophie) im Deutschen Literaturarchiv in Marbach a.N. verwahrt wird. Im selben Jahr konnten die einzigartigen Verlagsarchive von Rotbuch, Syndikat und der Europäischen Verlagsanstalt durch Eigentumsübertragung des Verlegerehepaars Dr. Sabine und Kurt Groenewold (Hamburg) übernommen werden. Teilarchive von Eichborn (Frankfurt a.M.), Brockhaus (Mannheim) und Weissbooks (Frankfurt) sowie das komplette Produktionsarchiv des Faksimile Verlags (Luzern/München) kamen dazu.
Im Mainzer Verlagsarchiv kann also der Einfluss von bedeutenden Verlagen, die die gesellschaftliche und politische Wirklichkeit Deutschlands seit der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts prägten, erforscht werden. Studierende arbeiten sowohl in Lehrveranstaltungen als auch für ihre Abschlussarbeiten mit den Archivalien, aber auch Forschende aus dem In- und Ausland besuchen das Archiv.
Ein Teil der Dokumente des Rotbuch Verlagsarchiv sind bereits im Portal Kalliope, dem Verbundkatalog für Nachlässe und Autographen, nachgewiesen, weitere werden erschlossen. Über die Seite Gutenberg Capture können urheberrechtsfreie Dokumente als Digitalisate eingesehen werden.